Graupapageien schützen, Artenvielfalt bewahren – Ein Herzensprojekt in Uganda

Interview mit Nick Byaba, Gründer der Parrot Tree Caretakers Association (PTCA) Video: Nick Byaba

 

Vorstellung der PTCA

Körnerwerkstatt: Nick, was ist die Parrot Tree Caretakers Association (PTCA), und was hat dich dazu bewegt, sie zu gründen?

Nick Byaba: Die PTCA ist eine gemeinschaftsbasierte Organisation, die ich am 6. Februar 2020 zusammen mit lokalen Landwirten gegründet habe. Uns geht es darum, Futterbäume für Graupapageien zu pflanzen und zu schützen, insbesondere Ölpalmen, die für diese Vögel eine sehr wichtige Nahrungsquelle sind. Die Idee entstand, weil ich merkte, dass immer mehr Bäume gefällt wurden – sei es für Brennholz oder landwirtschaftliche Flächen – und das bedroht die Lebensgrundlage der Papageien.

Körnerwerkstatt: Welche Ziele verfolgt die PTCA?

Nick Byaba: Unsere Vision ist eine gerechte Welt für Menschen und Wildtiere, in der wir alle friedlich koexistieren. Die Mission der PTCA ist es, ein führender Hüter und Verwalter der Graupapageien in ihrer natürlichen Umgebung zu sein. Wir arbeiten eng mit lokalen Landwirten und Gemeinden zusammen, um diese bedrohte Art zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten.

Fotos: Nick Byaba

bisherige Erfolge

Körnerwerkstatt: Was konntet ihr bisher erreichen?

Nick Byaba: Wir sind stolz auf das, was wir bisher geschafft haben! Zusammen mit anderen engagierten Unterstützern haben wir über 7100 einheimische Baumsetzlinge im Kibale-Wald gepflanzt, und
sie gedeihen gut. Außerdem schützen wir 36 Futterbäume wie Ölpalmen und Tulpenbäume in fünf Dörfern. Die örtlichen Bauern erkennen nun den Wert dieser Bäume – sie sehen sie nicht mehr als gewöhnliches Bau- oder Brennholz.

Wir haben auch Bildungsprogramme in vier Schulen durchgeführt, um Kinder über Naturschutz und die Bedeutung der raupapageien aufzuklären. Zudem überwachen wir die Futterplätze und Flugrouten der Papageien mit Hilfe lokaler Führer, die das Verhalten der Vögel aufzeichnen, um besser zu verstehen, wie wir ihnen helfen können. Und dann ist da noch die Integration der 58 freigelassenen Graupapageien – wir beobachten sie, um sicherzustellen, dass sie ihren Platz in der Wildnis finden.

Fotos: Nick Byaba

Herausforderungen

Körnerwerkstatt: Welche Herausforderungen stehen dem Schutz der Graupapageien am stärksten entgegen?

Nick Byaba: Der Lebensraumverlust ist eine der größten Herausforderungen. Die Bäume, auf die die Papageien zum Fressen, Schlafen und Brüten angewiesen sind, werden oft gefällt. Viele Menschen in der Region verwenden das Holz für Brennmaterial oder wollen landwirtschaftliche Flächen schaffen. Der Kibale-Nationalpark schützt die Bäume, aber sobald die Papageien den Park verlassen, sind sie gefährdet. Durch meine Arbeit mit den Landwirten konnte ich einige davon überzeugen, wichtige Bäume für die Papageien stehen zu lassen. Wir haben jetzt 16 Mitglieder, die 36 Ölpalmen und andere Baumarten schützen.

Fotos: Nick Byaba

Hoffnung und Botschaft

Körnerwerkstatt: Was ist deine Hoffnung für die Zukunft der Graupapageien und welche Botschaft hast du für alle Papageienfreunde und Halter in Deutschland?

Nick Byaba: Mein Traum ist, dass es rund um den Kibale-Wald Korridore ausreichend Futterbäume gibt, die den Papageien genug Nahrung und Schutz bieten. Langfristig wünsche ich mir auch, dass wir Touristen Möglichkeiten bieten können, die Papageien in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben. Dies könnte eine Einnahmequelle schaffen, die den Schutzprojekten und der lokalen Gemeinschaft zugutekommt. Ich hoffe wirklich, dass die Zahl der Graupapageien wächst und dass sie die nötigen Bedingungen haben, um hier in Freiheit zu leben.

Ich appelliere an alle Papageienliebhaber, den Handel mit diesen gefährdeten Arten abzulehnen. Graupapageien sollen frei in ihrer natürlichen Umgebung fliegen können. Wenn Sie einen Graupapageien halten, schaffen Sie ihm bitte eine artgerechte Umgebung, in der er sich sicher fühlt, sich bewegen kann und seine Flugmuskeln stärken kann.

Fotos: Nick Byaba

Unterstütze zusammen mit uns Nick und die Graupapageien in Uganda

Für uns bei der Körnerwerkstatt ist dieses Projekt eine echte Herzensangelegenheit. Gemeinsam mit euch möchten wir ein starkes Zeichen für den Artenschutz setzen. Helft mit und tragt dazu bei, dass diese faszinierenden Vögel eine sichere Zukunft haben. Jede Spende – ob groß oder klein – trägt dazu bei, diesen beeindruckenden Vögeln eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Die gesammelten Spenden werden wir direkt an Nick und sein Team übergeben, um sicherzustellen, dass jeder Beitrag dort ankommt, wo er am dringendsten gebraucht wird. Werdet Teil dieses Schutzprojekts und helft mit! Wir werden regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Projekt berichten....